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MdL Klaus Steiner: „Neuer Wolfsriss in Bergen“

18.12.2021

Traunstein. „Der Wolfsriss in Bergen   zeigt erneut, wie theoretisch, praxisfern und unrealistisch die aktuelle Diskussion um die Verbreitung von großen Beutegreifern geführt wird. Sollte sich nach der gentechnischen Überprüfung herausstellen, dass es ein Wolf war, muss sofort gehandelt werden.“

Das erklärte der Traunsteiner Stimmkreisabgeordnete Klaus Steiner anlässlich des neuen Zwischenfalls in Bergen, wo ein Wolf  eine Ziege attackierte, diese verletzte, aber vom Hofbesitzer vertrieben werden konnte.

Steiner forderte erneut eine Diskussion, die sich an den Fakten und vor allem an den Erfahrungen der Praktiker, der Landwirte, Tierhalter, Almbauern etc. orientiert. Gerade die Diskussion im Umweltausschuss des Bayerischen Landtages am 25. November, in der von Befürwortern einer Wolfspopulation in den Bayerischen Alpen vehement eine Politik“ Pro Wolf“ gefordert wurde, habe wieder gezeigt, wie arrogant die Debatte über die Köpfe derer, die mit Wolf oder Bär umgehen müssen, geführt werde.

Völlig absurd sei die Forderung von Abgeordneten der SPD und der Grünen im Umweltausschuss, die Population von Wölfen nicht einzuschränken und Weidetiere über Zäune, Hirten und Hunde schützen zu wollen. 

Dazu bräuchten wir tausende von Kilometern Zäune, pro Betrieb oft mehrere Schutzhunde bei mehreren Weidestandorten. Hirten für Almen gebe es ohnehin nicht. Diese Forderungen, Rezepte und Sichtweisen seien völlig unrealistisch und damit falsch.

Steiner betont, er habe es satt, derart praxisfremde Diskussionen zu führen und sich Vorwürfe anzuhören. Die Behauptung „ihr wollt den Wolf nur abknallen“ ist infam, weil sie falsch ist. Immer wieder müsse er darauf hinweisen, dass bei einer Zunahme der Wolfpopulation vor allem kleinere Betriebe aufhören werden. „Dann können wir uns aber auch das ständige, überschwängliche Lob für die Almbauern  für den Erhalt der Kulturlandschaft, das von allen Seiten kommt, sparen. Ich verstehe es einfach nicht, dass gerade diejenigen, die ständig vom Erhalt der kleinteiligen landwirtschaftlichen Strukturen reden, den Tierhaltern hier jede Unterstützung verwehren“.

Die Weidehaltung stehe auf dem Spiel, damit die Almwirtschaft, die nachhaltige Bewirtschaftung von Weiden und Wiesen, das was wir doch alle eigentlich alle wollen.

Das Thema Wolf und Bär eignet sich nicht, um das schlechte Umweltgewissen einiger zu beruhigen, indem man mit der Ansiedelung der großen Beutegreifer quasi einen Ausgleich zum Aufbau einer Kulturlandschaft in den letzten Jahrhunderten schaffen will. 

„Bär und Wolf schaffen in einem dicht besiedelten Gebiet wie Deutschland zwangsläufig Probleme. Das ist nicht mehr der gleiche Lebensraum , den sie ihn noch vor Jahrhunderten vorgefunden haben. Das mag man bedauern, aber das ist Fakt“. 

Mit Agrarministerin Michaela Kaniber befindet sich Steiner auch zu diesem Thema in einem engen Austausch. „Die Wolfspopulation verdoppelt sich alle drei Jahre. Deshalb kann niemand der Frage ausweichen: Wie viele Wölfe verträgt ein dicht besiedeltes Land wie Deutschland? Klar ist: Bei einem Wolf, der übergriffig wird oder seine natürliche Scheu verloren hat, muss eine Entnahme unverzüglich geprüft werden“, wie Kaniber gegenüber Steiner feststellte. Kaniber bekräftigte ihre Forderung an EU und Bundesumweltministerium, endlich zu einem länderübergreifenden Monitoring und verbesserten Regulierungsmöglichkeiten zu kommen. „Es ist nicht nachvollziehbar, warum in jedem Mitgliedstaat einzeln der ‚günstige Erhaltungszustand‘ hergestellt werden muss“, so die Ministerin. Es sei sinnvoller, biogeografische Regionen über Grenzen hinweg zu bewerten. Kaniber habe darüber hinaus in Brüssel darauf gedrängt, den Schutzstatus des Wolfes abzusenken.

Für Steiner und Kaniber ist es zudem unverständlich, dass bei der Diskussion um den Wolf das Leid der Weidetiere einfach ausgeblendet wird; man solle nicht glauben, dass das die Tierhalter kalt lässt. Der Chiemgau seht nach den Worten von Steiner vor einer besonderen Herausforderung, nachdem jetzt bekannt wurde, dass diese Woche auch in Unterwössen 6 Schafe gerissen wurden.

Klaus Steiner, MdL

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